Bonjour la France!

Nach einer erholsamen Nacht alleine im Vierbett-Zimmer ging es im Regen los in Richtung Rhein. 🌧️🏃‍♂️🌊 Als ich den Fluss nach einem letzten deutschen Fleischkäsweckle und einem Wegabschnitt durch den Wald erreichte ging der längste Abschnitt des Tages dann kilometerweit auf einem Damm am Rheinufer entlang. Außer mir verirrten sich nur sehr wenige einzelne Jogger auf diesem Abschnitt, sodass ich eigentlich komplett alleine in Richtung Rheinbrücke lief.

Camino auf dem Rheindamm

Anschließend ging es über die Brücke, und schwups war ich von Deutschland nach Frankreich gelaufen. Ohne Grenze, ohne Kontrolle, ohne Warten – auch eine Errungenschaft und Freiheit unserer Zeit um die uns viele Länder auf der Welt beneiden. Das sollten wir uns manchmal klarmachen, wenn über Themen wie die EU oder den Brexit medial diskutiert wird. 🇩🇪❤️🇲🇫

Blick von der Rheinbrücke, links Frankreich, rechts Deutschland 😊

Dann ging es weiter mit neuer Beschilderung. In Frankreich bzw. im Elsass sind die Caminozeichen normale Wanderzeichen, die nur um eine Muschel ergänzt sind. Die Strahlen der Muschel sind ebenfalls ohne Richtungsweisung, sodass man die Gefahr des Verlaufens hier ein bisschen erhöht. Das wird sicherlich im Laufe der Jahre an die einheitliche Beschilderung in Spanien und auch wie bei uns in Baden-Wuerttemberg, auf meinem bisherigen Weg, angeglichen. 🧐 Wäre zumindest sicherlich sinnvoll!

Neue Markierungszeichen…
… und erste Camino-Meter in Frankreich.

Nach einigen weiteren Kilometern erreichte ich Fessenheim und besuchte die örtliche Kirche. Mein Plan war es kurz einen Kaffee zu trinken, dann einen Platz in der Herberge in Roggenhouse (+7km) zu erfragen und dann weiter zu laufen. Leider hatten zuerst alle kleinen Läden geschlossen und dann galt dies ebenso auch für die Herberge. 😩 Also per Telefon bei einem Gastgeber in Fessenheim angerufen, der mir auf deutsch antwortete und sagte ich solle einfach dort bleiben wo ich bin, er komme sofort. 3 Minuten später kam er und brachte mich zur Herberge im Ort. Ein kleines Zimmer in einem kirchlichen Gemeindehaus mit Feldlagerbetten 😍 warmes Wasser und Heizung gibt es auch und zum Supermarkt brachte er mich auch. Besser geht’s nicht! Dazu noch Tips zur Einteilung der nächsten 2 Tage und ein Anruf und Reservierung durch ihn beim Gastgeber für morgen – so kanns gehen. 🙏 Somit war es fast schon Glück dass die weiter entfernte Herberge nicht offen hatte. Für 15 Euro freue ich mich sehr über das tolle Zimmer und lese fleißig die Gästebucheinträge meiner Vorpilger. Vor 5 Tagen war hier schonmal jemand – Pilger, ich bin euch auf der Spur 😄

Blick in die Fessenheimer Hauptstraße…
… und in mein wunderbares Zimmer ❤️

Morgen geht’s dann weiter, ich mache mich jetzt über meinen Karottensalat her und freue mich über den geglückten Start bei unseren französischen Freunden im Elsass. Euch einen schönen Abend aus dem verregneten Fessenheim, schickt ein paar Sonnenstrahlen rüber und buen camino! 🏃‍♂️🌠