Gestern ging es im Sonnenschein von Puente la Reina nach Estella. Es gab schöne Landschaften, ein bisschen Auf und Ab und die beeindruckende Brücke von Puente la Reina zu sehen. Zwischendurch genehmigte ich mir mit den Koreanern in der Pause ein großes Bocadillo mit Chorizo – wow! 😍 In Estella ging es dann, nachdem wir eine Herberge gefunden hatten, in einen Pizzashop wo wir uns die verbrauchten Kalorien wieder einverleibten. Korea trägt am Abend ja ungern Turnschuhe und Socken – deswegen bin ich auf den Ausflügen immer der Einzige, der Schuhwerk anhat. Die 5 Koreaner waren alle in Badelatschen, 3 davon barfuß, unterwegs. Die schockieren Blicke der Spanier könnt ihr euch hoffentlich vorstellen. Meine Spanischkenntnisse sind gering, trotzdem fungiere ich als Übersetzer Spanisch – Englisch für die Koreaner. Das sorgt für viele Irritationen und Missverständnisse. Die Welt ist wunderbar. 😍🤷♂️😄 Am Abend gab es mit Chong, Kim1 und Kim2 noch 2 Flaschen Rotwein – leicht beschwipst schnarchten wir uns in die Caminonacht. 🛌😴




Kim2 fährt seit 2 Tagen Bus. Er hat starke Knieschmerzen und kann nicht laufen. Darum fährt er voraus und versucht eine Herberge für die Gruppe zu finden – das gelingt mehr oder weniger gut. Die Koreaner sagen auch immer ‚ja‘ – egal ob sie es verstehen oder nicht – das macht es teilweise etwas schwierig! Was ich auch gut finde, ist das ständige ‚Oooohh‘ und ‚Aaaah‘ – egal ob bei einer Geschichte oder beim Biss ins Sandwich, ich erwische mich selbst dabei öfter erstaunt zu ‚Aaaaaaah’n.🤷♂️ Am Morgen erreiche ich mit meiner Gruppe den berühtem Weinbrunnen von Irache. Pilger koennen sich hier einen Schluck Wein oder Wasser genehmigen – meine Wahl fällt auf den Rotwein! 😍 Danach geht es erstmal durch strahlenden Sonnenschein. Bei einer Pause trockne ich meine gewaschene Wäsche notdürftig auf einem Geländer. Dann geht es in dichten Nebel der nicht mehr endet. Es kühlt ab. Das erste Mal nutze ich meine Winterjacke beim Wandern. 😲❄️




Nach jeder Menge Nebel kommen wir in Los Arcos an. Ich google kurz die Herberge die Kim2 gefunden hat – es ist die einzig offene Herberge im Ort. Die Bewertungen sind verheerend – Bettwanzen, Schimmel, Ungeziefer, Dreck. Ich warte am Ortseingang auf die anderen Koreaner und zeige ihnen die Kommentare – sie fallen vom Glauben ab und wir entschließen uns spontan 8 Kilometer weiter zu wandern. In Torres del Rio gibt es 3 Herbergen – alle sauber – ohne Bettwanzen! Kim2 bekommt immerhin trotz Check-in 10 seiner 12 Euro zurück – 2 Euro muss er für die bereits getätigte Dusche dortlassen. Im Verhältnis zu Bettwanzen ein kleiner Verlust. Wir erreichen nach viel weiterem Nebel den kleinen Ort. Es geht immer weiter! Kim1, Chong und ich genehmigen uns den hauseigenen Rotwein – so liege ich nun im Stockbett, lausche mindestens 3 schnarchenden Koreanern und wünsche euch eine gute Nacht! Buen camino aus Torres del Rio! 🏃♂️🌠


