Ab durch die Meseta!

Von Hontanas aus geht es nach Poblacion de Campos, über 37 Kilometer durch die Meseta stehen auf dem Programm. Die Nacht in der Herberge war kalt, alle sind ein bisschen durch den Wind. Beim Start ist es ebenfalls frisch doch nach und nach zeigt sich die Sonne immer mehr und lässt die Meseta auf dieser Tagesetappe in wunderbaren Lichtern glänzen. 😍 Im ersten Zwischenstop hält ein älterer Mann mit seinen selbstgemachten kleinen Souvenirs neben mir mit dem Auto. Ich bekomme zwei kleine Minijakobskreuze für einen Euro. Eines der Kreuze verschenke ich als Glücksbringer an Lajos aus Ungarn. Nach einer Stärkung im Café geht es weiter. Einen ordentlichen Hügel hoch treibt es allen Pilgern den Schweiß auf die Stirn. Das dürfte vorerst der letzte größere Anstieg gewesen sein. Die nächsten Tage geht es ab durch die flachen Teile der Meseta. Von oben krackseln wir runter ins Tal. Oben haben sich zahlreiche Pilger ausgeruht, manche mehr, manche weniger fertig. 😜👣 Am Abend erreicht unsere 6er-Gruppe ihr Ziel. Die Herberge ist wunderbar und vor allem warm. Die Dusche auch. Als Essen ein 3 Gänge-Pilgermenu für 10 Euro. Dazu ein paar Kelche Rotwein als Kraftstoff für den nächsten Tag, stilecht aus Kelchen mit Jakobskreuz. 🍷😍

Der Anstieg des Tages von unten…
… und oben…
… sowie der tolle Blick auf dem weiteren Weg ins Tal. 🧐
Danach ging es dann fast nur noch geradeaus bis wir um 18.00 Uhr ankamen… 👣

Nach der erholsamen Nacht in der wunderbaren Herberge ‚La Finca‘ geht es los in Richtung Calzadilla De La Cueza. Heute sind es 34 Kilometer. Das Wetter ist ausbaufähig aber wintercaminogerecht. Kalt, neblig, Temperaturen durchgehend um den Gefrierpunkt und jede Menge Wind. Die Meseta bietet wenig Schutz, die wenigen Bäume verweigern ihre Unterstützung. 🤷‍♂️❄️ Nach ein paar Kilometern kommt mir ein Auto entgegen. Ein alter Mann kurbelt die Scheibe seines alten Citroen runter und reicht mir 2 Muffins. ‚Buen Camino‘, wünscht er mir freundlich lächelnd, und düst davon. 🚗 Nach fast genau 17 Kilometern endlich eine Stadt. Der Weg verlief bis dahin fast nur gerade aus. Die Pause im großen Café kommt genau richtig. Nach und nach kommen auch die anderen Pilger rein. Alle stärken sich und versuchen sich möglichst schnell aufzuwärmen und zu trocknen. 🥶 Nach der Pause nochmals 17 Kilometer, fast pfeilgerade. Keine Abwechslung, keine Aussichten, die Felder kahl. Vielleicht der unspektakulärste, fast langweilige Lauftag auf meinem Weg. Im Sommer sicherlich schön anzusehen ist die Landschaft auf diesem Abschnitt aktuell sehr karg. 😮 Als ich an der Herberge ankomme entdecke ich einen Esel. Ein älteres Ehepaar aus Frankreich ist mit dem Esel unterwegs von Lyon nach Santiago. 😍 Dann kommen irgendwann vereinzelt die anderen Mitglieder unserer Korea-Ungarn-Deutschland-Kombination an. Außerdem noch ein Däne, ein Kanadier und eine Holländerin. Korea ist größtenteils fertig mit der Welt. Müde und geschlaucht. Das Pensum der letzten Tage macht sich bei einigen bemerkbar. Einfach zu sagen sie gehen ihr Tempo scheint für sie schwierig zu sein. Allgemein ist ‚Nein‘ sagen keine Koreanische Spezialität. Mittlerweile bekomme ich manchmal wenigstens ein ‚Maybe‘ rausgekitzelt – dann weiß ich, dass eigentlich ‚Nein‘ gemeint ist. Einfach 120% Höflichkeit in Korea. Vielleicht ist es bald auch Zeit für einen Pausentag. Mein letzter war am 01.12. aber ich fühle mich gut und bin glücklich in Spanien weiterhin regenfrei unterwegs zu sein. Eine Pause in Léon in ein paar Tagen wäre aber eine Überlegung wert! Wir werden sehen was passiert. 🧐🙏 Guds Nächtle und buen Camino aus Calzadilla De La Cueza!🏃‍♂️🌠

Im Nebel durch die Meseta ❄️☁️
Jakob wartet schon auf uns! 😉
Bei der Ankunft am Zielort…
… wartet hingegen der angesprochene Pilgeresel 😍