Der Weg aus Léon ist unspektakulär und führt uns auf vielen Abschnitten entlang der Straße. Es gibt wenig Besonderes zu entdecken, doch da wir nur knapp 25 Kilometer vor uns haben genehmigen wir uns regelmäßige Pausen für Café und Co. ☕😎 Bei mir läuft es vom Laufen her hervorragend, der Tag Pause macht sich auf jeden Fall bezahlt. Ohne großartige Probleme geht es Kilometer um Kilometer voran. Bei meinen koreanischen Freunden läuft es schwieriger – sie hängen im Kopf noch in Léon fest und sind nicht wirklich in Lauflaune. 🙈 Im Ort ‚San Miguel del Camino‘ fühle ich mich namentlich persönlich begrüßt aber wir müssen noch ein bisschen weiter… Schade 😉 In der Herberge wird es am Abend dann ziemlich voll. Neben einem Hund und 2 Katzen sind es letztendlich auch insgesamt knapp 14 Pilger, davon 11 Koreaner. 😅 Es gibt Suppe, Salat und Fisch uuuund die erste Jakobsmuschel auf dem Weg für mich zu essen. 🤩 Pünktlich um 22.00 Uhr geht das Licht aus. 🧐 Wir nehmen uns vor früh aufzustehen, da wir am nächsten Tag gerne knapp 43 Kilometer laufen möchten. Früh aufstehen ist also angesagt…




Was genau passiert da im Nachbarhochbett? 🧐
Am folgenden Morgen (Sonntag, 12.01.) läuft dann alles anders. Alle verpennen und anstatt um 7.30 Uhr fertig am Frühstückstisch zu sitzen stehen wir um 07.45 Uhr erstmal langsam auf. 😂 So starten wir auch erst gegen 09.00 Uhr im dichten Nebel auf den Weg. Es ist kaum möglich zu sehen was in 100m vor einem liegt, so geht es einfach drauf los. Der Untergrund über die Feldwege wechselt und ist oft uneben, holprig, steinig und ansteigend. Aus den 45km wird eher Nichts, wie wir bei unserer ersten Pause nach ca. 10km merken. Also umplanen. Dann werden es ebem irgendwas zwischen 20 und 25km bis Astorga. 😎🙏 An einer Kreuzung mit Gabelung (beide Richtungen deuten den Camino) entscheide ich mich für rechts. Wir sich rausstellt folgen mir Kim#2 und Seung. Auf diesem Weg über ansteigende Feldwege machen wir einen kleinen (ungeplanten) Umweg, gelangen so aber zur ‚Casa de los Dioses‘. Mitten im nirgendwo hat der Spanier David vor 10 Jahren ein kleines Pilgerparadies geschaffen. Auf Spendenbasis gibt es hier Kaffee, Obst, selbstgebackenes Brot, Kekse,…. und viele verschiedene Sitzmöglichkeiten in einfachen Holzhütten. Eine Institution des Caminos, die wir durch unsere Wegwahl heute erleben durften. David lebt dort, er versucht als Aussteiger ein einfaches Leben zu führen und mit dem Prinzip ‚Geben und Nehmen‘ scheint er dort perfekt durchzukommen und mit sich und der Welt zufrieden zu sein. Ein sehr angenehmer Mensch und eine tolle Erfahrung auf dem Weg. ❤️🙏 Kim#1 und Che hatten sich für die linke (kürzere) Variante entschieden und dadurch zwar Kräfte gespart aber einen tollen Moment verpasst. Im Video unten ein kurzer Einblick in das beschriebene Pilgerparadies irgendwo im Nirgendwo. 👣 Von dort ist es dann nicht mehr weit bis Astorga und so erreichen wir nach insgesamt nur 25km unser Ziel. Heut gab’s mal wieder Spaghetti, aber da Che gekocht hat war es sehr knoblauch- und gewürzlastig. Eine Freude für die anderen Pilger. 😵 Da die Lichter bereits schon wieder aus sind fasse ich mich kurz. Ich wünsche euch eine gute Nacht und buen camino aus Astorga! 🏃♂️🌠





Hallo Michael, ich habe gerade deinen Blog gefunden, tolle Leistung und sicherlich wunderschöne Erfahrungen. Ich bin mit meinem Mann 2013 von Wien nach Spanien gegangen, seitdem sind wir „süchtig“ nach Jakobswegen bzw. Weitwanderwegen.
Wir werden dich ab 16.01. ab Pamplona verfolgen aber leider nicht mehr einholen 😉
Dir weiterhin buen Camino und ein gutes Ankommen in Santiago d.C. Wahrscheinlich wirst eh weiter nach Finistere und Muxia gehen?
Servus aus Wien
Renate
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